Inhalt:Franz Biberkopf (Gunter Lamprecht) wurde gerade nach vier Jahren aus dem Gefängnis Berlin-Tegel entlassen, nachdem er den Totschlag an seiner Verlobten Ida abgesessen hat. Er lernt die Polin Lina (Elizabeth Trissenaar) kennen und schwört ihr, nie wieder mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Franz versucht sich in den verschiedensten Geschäften, um Boden unter den Füßen zu bekommen, und kann sich schließlich mit dem Verkauf von Schnürsenkeln eine bescheidene Existenz aufbauen. Als jedoch die Zeiten aufgrund der Wirtschaftskrise schwer werden, wird er von seinem Geschäftspartner, einem Onkel Linas, gelinkt und gerät wieder einmal in Not.
Dieser Vertrauensbruch wirft ihn Franz der Bahn, er verfällt er dem Alkohol und verwickelt sich erneut in kriminelle Machenschaften. Er trifft den Kleinganoven und Weiberheld Reinhold (Gottfried John), der ihn durch seine skrupellose Art fasziniert. Als Franz bei einer der kriminellen Akte einen Arm verliert und sich in Mieze (Barbara Sukowa) verliebt, die für ihn auf den Strich geht, gerät er immer tiefer in den Strudel aus Gaunerei, Zuhälterei und Gewalt, der ihn zum Mord treibt und schließlich auch in den Wahn…
Die Episoden:
1. Die Strafe beginnt
2. Wie soll man leben, wenn man nicht sterben will
3. Ein Hammer auf den Kopf kann die Seele verletzen
4. Eine Handvoll Menschen in der Tiefe der Stille
5. Ein Schnitter mit der Gewalt vom lieben Gott
6. Eine Liebe, das kostet immer viel
7. Merke: Einen Schwur kann man amputieren
8. Die Sonne wärmt die Haut, die sie manchmal verbrennt
9. Von den Ewigkeiten zwischen den Vielen und den Wenigen
10. Einsamkeit reißt auch in Mauern Risse des Irrsinns
11. Wissen ist Macht und Morgenstund hat Gold im Mund
12. Die Schlange in der Seele der Schlange
13. Das Äußere und das Innere und das Geheimnis der Angst vor dem Geheimnis
14. Mein Traum vom Traum des Franz Biberkopf - Epilog
Kritik:Düster, beklemmend und ohne Illusionen, so beschreibt Fassbinder in diesem umstrittenen 14-Teiler den Franz Biberkopf aus Döblins Roman und hat in Günther Lamprecht eine Besetzung gefunden, wie geschaffen um diese Figur optimal auszufüllen. Überhaupt werden die vielen Charaktere sorgfältig, fast liebevoll mit ihren Schwächen und Stärken gezeichnet, und das Milieu des Berlins der späten 1920er Jahre wird sehr plastisch mit gekonnter Kamera umgesetzt. Auch die Vielfalt des Duktus im Roman, vom Gossenjargon bis zu Bibelzitaten fängt Fassbinder ein. So entstand ein cineastisch beeindruckendes Opus, dass nach der TV-Ausstrahlung in Deutschland auch international auf der Kinoleinwand ein breites Publikum überzeugen konnte. Regie:Rainer Werner Fassbinder Darsteller:Günter Lamprecht, Elisabeth Trissenaar, Karin Baal, Franz Buchrieser, Peter Kollek, Brigitte Mira, Gottfried John, Mechthild Grossmann, Barbara Valentin, Hans Zander, Yaak Karsunke, Claus Holm, Roger Fritz, Hanna Schygulla, Axel Bauer, Klaus Höhne, Herbert Steinmetz, Harry Baer, Rolf Zacher, Werner Asam, Marquard Bohm, Jürgen Draeger, Hark Bohm, Angela Schmid, Christiane Maybach, Sonja Neudorfer, Gerhard Zwerenz, Jan George, Katrin Schaake, Elma Karlowa, Hermann Lause, Wolfgang Schenck, Karl-Heinz von Hassel, Karlheinz Braun, Peter Bretz, Annemarie Düringer, Helen Vita, Ivan Desny, Günther Kaufmann, Irm Hermann, Volker Spengler, Vitus Zeplichal, Lilo Pempeit, Kristine De Loup, Karl Scheydt, Traute Höss, Fritz Schediwy, Peter Kuiper, Udo Kier, Helmut Petigk, Barbara Sukowa, Wolfried Lier, Kurt Weinzierl, Jan Groth, Adrian Hoven, Y Sa Lo, Dieter Prochnow, Rainer Will, Elke Haltaufderheide, Hans-Michael Rehberg, Matthias Fuchs, Horst Laube, Roland Schäfer, Raúl Gimenez, Georg Lehn, Margit Carstensen, Helmut Griem, Rainer Werner Fassbinder, Holger Hagen, Joachim Kemmer, Juliane Lorenz, Marie-Luise Marjan, Eleonore Melzer, Peer Raben, Walter Reichelt, Werner Schroeter, Peter Thom Buch:Alfred Döblin, Rainer Werner Fassbinder Produzenten:Peter Marthesheimer, Gunther Rohrbach Musik:Peter Raben |