Inhalt:Bei einer weltweiten Abstimmung über die persönliche Traumstadt würde wohl Venedig ganz weit oben stehen. Allerdings ist die Idylle der Lagunenstadt mit den vielen Kanälen und deren Gondeln, den unzähligen pittoresken Winkeln und der die Fantasie anregenden Historie seit langem bedroht. Dabei steht nicht der stetig steigende Meeresspiegel im Mittelpunkt dieses Films, der für die Architektur eine massive Gefahr darstellt.
Andreas Pichler fokussiert sich vielmehr auf das Missverhältnis von Einwohnern und Tourismus, das den Charakter der Stadt allmählich verändert. Binnen zwanzig Jahren hat sich die Bevölkerung halbiert, weil sich die Ureinwohner die explodierenden Mieten nicht mehr leisten können - inzwischen kommt auf jeden Einwohner ein Besucher pro Tag. In ebenso beeindruckenden wie beklemmenden Bildern sieht der Zuschauer, wie die riesigen Kreuzfahrt-Schiffe durch die engen Wasserstraßen pflügen wie ein Elefant durch den Porzellanladen und dabei eklatante Schäden am Mauerwerk verursachen.
Vom Geschäft mit den Besuchern profitieren die internationalen Konzerne mehr als die Stadt, und die Politik scheint vor dem Problem längst resigniert zu haben. Zu Wort kommt der Leiter des Kreuzfahrtterminals, der sich auf die Ankunft noch größerer Schiffe vorbereitet. Doch auch einige der wenigen noch verbliebenen Venezianer sind zu sehen, wie etwa der berühmte Gondoliere Giorgio Gros, oder ein Immobilienmakler, der hilft, die Schattenseiten dieser Entwicklung besser zu verstehen. Regie:Andreas Pichler Buch:Andreas Pichler Produzenten:Thomas Tielsch Musik:Jan Tilman Schade |