Inhalt:Mit seiner Abschlussarbeit an der dffb beleuchtet Sebastian Heidinger eine Szene, die bereits Schauplatz von Uli Edels Drama "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" aus dem Jahr 1981 war. Seit dieser Zeit hat sich - trotz Behördenmaßnahmen und Mauerfall - wenig geändert, und die Gegend um diesen Berliner Verkehrsknotenpunkt ist nach wie vor Tummelplatz für die Gestrandeten der Gesellschaft.
Heidinger beobachtet drei junge Leute, Daniel, Angel und Aileen, die in und um den Bahnhof leben: Sie sind allesamt heroinabhängig und verdienen sich den Lebensunterhalt und das Geld für den Stoff durch Prostitution. Aileen ist gerade mal 16 und hat bereits eine Entziehungkur hinter sich, die sie allerdings nicht durchgehalten hat.
Ihr Freund Angel berichtet, was seine Sexkunden für einen Zehner alles verlangen. Der Zuschauer erfährt über die erbärmlichen Verhältnisse der Protagonisten, wie sie von ihren Freiern ausgenutzt werden und wie sie versuchen, sich mit ihrer Situation nicht abzufinden, wobei eine zeitgesteuerte Klotür noch ein geringes Übel ist, aber auch ein Beispiel für den Humor, der ab und an durchblitzt.
Dennoch wird deutlich, dass die Anstrengungen, aus dem Teufelskreis der Drogensucht loszukommen und kleine Nischen der Freiheit zu erringen, aussichtslos erscheint. In seiner Doku verzichtet Heidinger sowohl auf Kommentare wie auch auf Gespräch und lässt das Geschehen ungefiltert auf den Betrachter wirken. Info:Der Film lief auf vielen Festivals, darunter die DOK Leipzig und die Perspektive deutscher Film bei der Berlinale. Regie:Sebastian Heidinger Buch:Sebastian Heidinger Produzenten:Nils Bökamp |