Inhalt:In den Jahren 1962 bis 1966 entführte, missbrauchte und tötete der Metzgergehilfe Jürgen Bartsch (Sebastian Urzendowsky, Tobias Schenke) im Ruhrgebiet vier halbwüchsige Jungen. Bei seinem ersten Mord war er 15 Jahre alt und 19, als man ihn fasste. Bartschs Bericht während einer Therapiesitzung 1972 in der Landesheilanstalt Eickelborn bildet den Rahmen für szenische Rückblenden, die die Morde und seinen Lebensweg nachzeichnen - eine Reise in die Abgründe einer kranken und geschundenen Seele. Bartschs kaltherzige und strenge Adoptiveltern, die unmenschlichen Erziehungsmethoden, unter denen er in einem katholischen Internat zu leiden hatte, der Moment, in dem ihm klar wurde, dass er sich von kleinen Jungen sexuell angezogen fühlte, seine Sehnsucht niemals erwachsen zu werden - Schlüsselerlebnisse und Mosaiksteine, die den jungen Jürgen zur "Bestie von Langenberg" machen sollten, wie die Presse ihn später titulierte. Das bezwingende Psychogramm eines Unscheinbaren als beklemmende Reise ins Dunkel...
Kritik:Sehenswertes und erschütterndes Psychogramm eines unfassbaren Täters. Die als Monolog beim Interview inszenierten Sequenzen zeigen das bereits weit entwickelte, beeindruckende Talent von Tobias Schenke und geben der Figur die Tiefe, die sie eben nicht als Monster, sondern als zerstörten Menschen erkennen lässt. Regie:Kai S. Pieck Darsteller:Sebastian Urzendowsky, Tobias Schenke, Ulrike Bliefert, Walter Gontermann, Jürgen Christoph Kamcke, Roland Riebeling, Sebastian Rüger, Stephan Szasz Buch:Jürgen Bartsch, Paul Moor, Kai S. Pieck Produzenten:Bettina Scheueren Musik:Kurt Dahlke |