Inhalt:Sie versuchen, möglichst unsichtbar zu bleiben: Die illegalen Einwanderer aus Nigeria, Tschetschenien, Ecuador oder Algerien leben ständig mit der Angst, wieder in ihre Heimat abgeschoben zu werden. „Ich habe nur ein Ziel und das ist Europa“, sagt der Schwarzafrikaner Oumar, der in Ceuta, einer spanischen Exklave in Marokko, in einem Durchgangslager für Flüchtlinge festgehalten wird. Aus zwei zusammengeschnürten Kanistern hat er sich eine Schwimmweste gebastelt und ist damit im Dezember durch das Mittelmeer geschwommen, bis ihn spanische Grenzbeamten aufgriffen. Doch sein Antrag auf Asyl wurde abgelehnt.
Seit zehn Jahren illegal in Deutschland lebt der desertierte Offizier Zakari, der in Algerien seine Familie zurückließ, weil er nicht im Bürgerkrieg kämpfen wollte. Da die deutsche Justiz ihn nicht als politisch Verfolgten anerkannte, ist er untergetaucht und hält sich mit Aushilfsjobs in Restaurants über Wasser. Schon fünfmal ausgewiesen wurde die Transsexuelle Edita aus Ecuador, die sich in Paris sicher fühlt. Nach harter Arbeit in einem Bergwerk verdient sie ihr Geld dort nun auf dem Straßenstrich.
Eine neue Existenz versucht sich Malika mit ihrer Familie in Polen aufzubauen. Als 1994 in Tschetschenien der Krieg ausbrach, floh sie nach Moskau, wo ihre politische Untergrundarbeit zu Hausdurchsuchungen führte. Traurig zeigt die Frau Fotos von ihrem Dorf, das heute in Trümmern liegt. Gemeinsam mit ihrer Familie betreibt sie in Warschau jetzt ein kleines Schnellrestaurant. Weniger Glück hat der 23-jährige Nigerianer Prince, der aus dem niederländischen Abschiebegefängnis in Tilburg in seine Heimat zurück befördert wird. „Du bist in Europa, wenn Du Papiere hast. Du bist nicht in Europa, wenn Du keine Papiere hast“, resümiert Oumar aus Guinea Bissau.
Regie:Andreas Voigt Buch:Andreas Voigt Produzenten:Barbara Etz Musik:Hannes Zerbe |