Inhalt:Duke Ellington, einer der größten Komponisten des Jazz, schrieb 1957 nach einer Privataudienz bei Königin Elizabeth II. in London die „Queen’s Suite“. Er widmete das Werk der Monarchin und spielte es später mit seinem Orchestra ein - von den Aufnahmen ließ Ellington genau eine Schallplatte pressen, die er als wahrhaft königliches Geschenk nach Buckingham Palace sandte. Dort wurde die ´Queen´s Suite´ neben Kronjuwelen und Jahrhunderten von Gastgeschenken den königlichen Archiven anvertraut. Es dauerte bis weit in die 1970er Jahre, bis allein die Partitur der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die begeisterte Fachwelt nahm die Komposition voller Lob auf, der Ellington-Biograph Derew Jewell beschrieb das Klavier-Interlude ´Single Petal of a Rose´ als "passend, um neben dem Besten von Chopin und Debussy aufgeführt zu werden." Doch es dauerte noch Jahre nach Ellingtons Tod, bis seine ’Queen´s Suite‘ auch öffentlich aufgeführt wurde.
Erst am 23. Januar 1989 war es so weit: Der Saxofonist, Bandleader und Ellington-Experte Bob Wilber - er hatte einst bei Sidney Bechet (Ellingtons Sopransaxofonist) den prägenden Unterricht erhalten - brachte die ’Queen´s Suite‘ in der Royal Festival Hall mit seiner 16-köpfigen Big Band zur Aufführung. Das Publikum - darunter das Königliche Haus als Ehrengäste - war begeistert von dem etwa 30-minütigen Werk. Wie schon vier Jahre zuvor, als Bob Wilber Ellingtons Musik für Francis Ford Coppolas Film "The Cotton Club" wiederbelebt hatte - und dafür einen Grammy gewann - brachte Bob Wilber mit seiner Band, die die besten Musiker Europas vereinte, ´The Queen´s Suite´ zu einer angemessenen Aufführung.
Die ´Queen´s Suite selbst besteht aus sechs Miniaturen: ´Sunset and the Mocking Bird´, dessen Orchestrierung sich am Vogelruf orientiert, ´Lightning Bugs and Frogs´, ´Le Sucrier Velours´, die das Prinzip Schönheit, ´Northern Lights´ das Prinzip Majestät verdeutlichen; ´Single Petal of a Rose´, das für ehrfürchtige Bewunderung steht und schließlich ´Apes and Peacocks´, zu dem sich Ellington von der biblischen Erzählung von den prachtvolllen Geschenken der Königin Sheba an Salomon inspirieren ließ. Im Mittelpunkt der Aufführung steht die halbstündige Suite, das Gala-Programm wird ergänzt um eine Auswahl der wichtigsten Werke und Songs von Duke Ellington, von ´Black an Tan Fantasy´ bis Mood Indigo, Take the ´A´ Train´ und ´Diminuendo and Crescendo in Blue´. Als Sängerin lud Wilber Adelaide Hall ein, die schon Ende der zwanziger Jahre in Ellingtons Orchester gesungen hatte, und Bob Wilbers Frau, die Sängerin Joanne Horton, übernimmt die Rolle der Erzählerin. Die Werke:
The Royal Ellington:
(Adelaide Hall & Joanne Horton)
01: Introduction
02: Black And Tan Fantasy
03: Take The ´A’ Train
04: Stompy Jones
The Royal Ellington – The Queen’s Suite:
05: Introduction To Sunset And The Mocking Bird
06: Sunset And The Mocking Bird
07: Introduction To Lightning Bugs And Frogs
08: Lightning Bugs And Frogs
09: Introduction To Le Sucrier Velours
10: Le Sucrier Velours
11: Introduction To Northern Lights
12: Northern Lights
13: Introduction To Single Petal Of Rose
14: Single Petal Of Rose
15: Introduction To Apes And Peacocks
16: Apes And Peacocks
17: The Mooch
18: Mood Indigo
19: Diminuendo And Cresendo In Blue
20: Credits
Darsteller:Bob Wilber, The Bob Wilber Big Band, Adelaide Hall, Joanne Horton Musik:Duke Ellington |