Inhalt:Nach dem Fall der Mauer strömten unzählige DDR-Bürger gen Westen, doch Sibylle Schönemann machte sich auf den Weg in die umgekehrte Richtung: Die frühere Dramaturgin bei den DEFA-Studios war 1984 in die Mühlen der StaSi und der DDR-Justiz geraten, weil sie einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Nach der Verhaftung, Verhören und der Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis wurde sie dann von der Bundesrepublik freigekauft, gemeinsam mit ihrem Ehemann Hannes Schönemann, mit dem sie sich in Hamburg niederließ.
Im Jahr 1990 besuchte sie einen Kongress von Filmschaffenden in der DDR und erneuerte ihre Kontakte zur DEFA, um diese Dokumentation über ihren damaligen Leidensweg zu erstellen. Sie erzählt über die Erlebnisse jener Zeit, kehrt in ihre Gefängniszelle zurück und spricht mit Menschen, die an den Ereignissen beteiligt waren: Stasi-Mitarbeiter, Gefängniswärter und Richter, die Verantwortung weitgehend von sich weisen, sich als Rädchen im Getriebe des Staatsapparates sehen und kaum Worte des Bedauerns oder gar der eigenen Schuld äußern. Kritik:Der Dokumentarfilm wurde auf der Berlinale und anderen internationale Festivals gezeigt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter die Silberne Taube beim DOK Leipzig und das Filmband in Silber beim Bundesfilmpreis. Regie:Sibylle Schönemann Buch:Sibylle Schönemann Musik:Tamas Kahane |