Inhalt:Wiesenwalde, ein kleines, abgelegenes Dorf tief in der Provinz von Brandenburg, ist auch nach der deutschen Wiedervereinigung in der Zeit stecken geblieben. Einzige touristische Attraktion ist der Dorfbrunnen, benannt nach dem Komponisten Georg Philipp Telemann, der hier einst genächtigt haben und durch den Genuss vom Wasser angeblich von einem schweren Leiden kuriert worden sein soll. Eine Statuette würdigt das Ereignis angemessen, und auch die "Telemann Klause" will sich im Glanz des großen Namens sonnen.
Dass die Neuzeit scheinbar einen großen Bogen um den Ort gemacht hat, gereicht ihm nun zum Nutzen, haben die Macher einer US-Serie über den 2. Weltkrieg ihn doch zum Schauplatz ausgewählt. Die engagierte Bürgermeisterin Susanne Pauli (Meike Droste) sieht darin die Chance, dem müden Kaff neues Leben einzuhauchen. Sogar ihr Sohn Tobias (Johannes Scheidweiler) wird aus seiner Lethargie gerissen und als Fahrer für die Filmcrew engagiert, obwohl er eigentlich seine Führerscheinprüfung versemmelt hat, weshalb er lieber bloß im 1. Gang fährt.
Sein bester Kumpel Wolffi (Alexander Schuster) hingegen wurde gar als Komparse eines Wehrmacht-Soldaten gecastet und fühlt sich beängstigend intensiv in seine Nazirolle ein. Auch Wirtin Jenny (Gisa Flake) profitiert, kehrt doch ein Großteil des Filmteams in ihrem Gasthof ein. Allerdings lockt das Ereignis auch Susannes Ex Bert (Roland Bonjour) wieder nach Wiesenwalde, der als Journalist eine heiße Story wittert. Er will Hollywood-Star James G. Johnson interviewen, lässt sich aber von dessen Lichtdouble Jojo (Philipp Karner) täuschen. Und Susanne droht die Sache über den Kopf zu wachsen, als auf ihrem Hof eine ausladende Requisite geparkt wird... Kritik:Amüsante Hinterwälder-Posse, dessen kluges Drehbuch die Wirklichkeit treffend überzeichnet und kluge Seitenhiebe auf das Filmgeschäft, menschliche Sensationslust und verklärende NS- und DDR-Nostalgie austeilt. Die skurrilen, aber durchaus sympathischen Charaktere werden von den Darstellern glaubhaft verkörpert und erquicken in absurd komischen Situationen mit lakonischem Dialogwitz, auch wenn die einzelnen, vignettenartigen Erzählstränge eher lose verknüpft sind. Regie:Jannis Alexander Kiefer Darsteller:Meike Droste, Monika Lennartz, Johannes Scheidweiler, Roland Bonjour, Alexander Schuster, Susanne Bredehöft, Gisa Flake, Philipp Karner, Friederike Frerichs, Hubert Burczek Buch:Jannis Alexander Kiefer, Theresa Weiniger Produzenten:Philipp Kreuzer Musik:Fabian Zeidler |