Inhalt:Der Supergau im japanischen Kernkraftwerk Fukushima beendete im Jahr 2011 auch den Zickzack-Kurs der verschiedenen deutschen Bundesregierungen zugunsten eines endgültigen Ausstiegs aus dieser umstrittenen Technik. Die damals amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel - eine promovierte Physikerin - kam zum Schluss, dass die Risiken selbst mit aktuellen Standards westlicher Industrien eben doch nicht bis ins letzte beherrschbar waren.
Doch Carsten Rau zeigt in dieser Filmdoku, die viele unterschiedliche Aspekte beleuchtet, dass mit dem avisierten Termin von 2022 das Thema keineswegs vom Tisch ist. Das macht Gerlinde Hutter allerdings keine Sorgen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kernkraftwerk Gundremmingen wohnt, das als eines der letzten vom Netz geht. Sie bekundet, die Anlage habe ihr nie Angst gemacht, sei ein verlässliches Geschäft und gehöre zum Dorf wie die Kirche.
Joachim Vanzetta vom Netzbetreiber Amprion beschreibt die planmäßige Abschaltung als Versuch, dessen Ende noch offen sei. Der Rückbau wird Jahrzehnte dauern, und Einblicke in die Arbeiten am AKW Greifswald geben einen vagen Eindruck, welche Herausforderungen es mit sich bringt. Etwa die Endlagerung des Atommülls, der eine Zeitperspektive von 1 Million Jahren beansprucht. Derweil sind weltweit über 400 Reaktoren in Betrieb, und etliche sind im Bau oder in Planung. Kritik:Die Filmbewertung FBW in Wiesbaden vergab dem Werk das Prädikat "besonders wertvoll" und lobte, die Argumente der konträren Gruppen würden fair und ohne Polemik vorgetragen. Die Jury findet, dass der Film "sowohl als ein Lehrstück wie auch als künstlerisches Werk hervorragend gelungen ist". Regie:Carsten Rau Buch:Carsten Rau Produzenten:Carsten Rau, Hauke Wendler Musik:Vivan Bhatti, Ketan Bhatti |