Inhalt:Brasilien im 19. Jahrhundert: Der Rinderhirte Francisco da Silva (Klaus Kinski) versucht sich, nachdem eine Dürre sein Vieh vernichtet hatte, als Goldgräber. Doch auch hier hat er kein Glück und wird um seinen Lohn geprellt. Er wird zum Banditen, nennt sich selbst Cobra Verde und verdingt sich bald darauf als Verwalter einer Zuckerrohr-Plantage, wo er zum Aufseher über 600 Sklaven aufsteigt. Nicht nur die Untergebenen des cholerischen Sklaventreibers haben unter seinem Verhalten zu leiden. Als er die drei minderjährigen Töchter des Gutsherrn Don Octavio Coutinho (José Lewgoy) schwängert, fällt er in Ungnade.
Zur Strafe wird Cobra Verde als Sklavenhändler nach Benin in Westafrika geschickt, von wo er bald schon erfolgreich mit dem schwarzen Herrscher übereinkommt und Sklaven nach Brasilien verschickt. Beim despotischen König gerät er zwar in Ungnade, doch dank seines forschen Auftretens wird er zum Anführer eines Eingeborenenstammes, der einen Aufstand gegen den König wagt und Cobra Verde zum Vizekönig macht. Doch durch die politischen und sozialen Umwälzungen im Lande bleibt da Silva nicht auf der Gewinnerseite...
Kritik:Die große Schwäche dieses letzten gemeinsamen Werkes von Herzog und Kinski ist das wenig stringente Drehbuch, das entscheidende Details der Romanvorlage "The Viceroy of Ouidah" von Bruce Chatwin auslässt und somit das Verständnis für den Zuschauer arg erschwert. Dafür gibt es eine Menge auf der Habenseite: Kinski verkörpert den Menschenhändler zwischen Wahn und Größenwahn überzeugend, und Herzog demonstriert auch hier sein Gespür für symbolhafte, emotionale Bildkomposition, mitreißende Massenszenen und atemberaubende Drehorte. Auch das spektakuläre Finale trägt dazu bei, dass der Zuschauer diesen Film nicht so schnell vergessen wird.
Info:Beim Bayrischen Filmpreis erhielten Werner Herzog und Lucki Stipetic den Produzentenpreis und Milan Bor den Preis für Tongestaltung.
Regie:Werner Herzog Darsteller:Nana Fedu Abodo, King Ampaw, Salvatore Basile, Peter Berling, Kofi Bryan, Guillermo Coronel, Kwesi Fase, Klaus Kinski, Nana Agyefi Kwame II, José Lewgoy, Carlos Mayolo, Pedro Oliveira, Benito Stefanelli, Kofi Yerenkyi |