Inhalt:Die Handwerkskunst des Schneiderns ist auch in Marokko weitgehend durch maschinell produzierte Textilien verdrängt worden. Dennoch findet Halim (Saleh Bakri), ein Schneidermeister alter Schule, in der Medina von Salé genug wohlhabende Kunden, die bereit sind, für ein aufwendig handgefertigtes Exemplar wie einen traditionellen Kaftan eine üppige Summe zu bezahlen. Er legt Wert darauf, dass seine Erzeugnisse von gediegener Qualität und so haltbar sind, dass sie ihre Träger überleben.
Besonders viel Aufmerksamkeit fordert der Auftrag einer Kundin (Mounia Lamkimel), die einen eleganten Kaftan aus petrolblauer Seide mit kunstvollen goldfarbenen Stickereien für eine besondere Gelegenheit bestellt hat. Sie besucht öfter das Geschäft, um die Fortschritte zu kontrollieren, was Halims Ehefrau Mina (Lubna Azabal) überhaupt nicht gefällt. Die ist an Brustkrebs erkrankt und kann ihre Mann nicht mehr so unterstützen wie früher.
Daher stellen sie den jungen Youssef (Ayoub Missioui) als Lehrling ein, der sich beim Nähen geschickt anstellt, doch nicht nur das stößt auf Halims Wohlgefallen: Während er seine Frau immer noch liebt, gelingt es ihm nicht, seine homosexuellen Neigungen zu unterdrücken und besucht gelegentlich das Hamam, um mit anderen Männern anonymen Sex zu haben. Nun fühlt er sich zu Youssef hingezogen, der seine Gefühle zu erwidern scheint, eine Entwicklung die Mina argwöhnisch beobachtet... Kritik:Das Drama hatte Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes, wo es für die Queer Palm nominiert war und mit dem FIPRESCI-Preis in der Sektion "Un certain Regard" ausgezeichnet wurde. Regie:Maryam Touzani Darsteller:Lubna Azabal, Saleh Bakri, Ayoub Missioui, Mounia Lamkimel, Abdelhamid Zoughi, Zakaria Atifi Buch:Maryam Touzani Produzenten:Nabil Ayouch Musik:Kristian Eidnes Andersen |