Inhalt:Um ihren Traum zu verwirklichen, Schriftstellerin zu werden, sieht Anne Duchesne (Anamaria Vartolomei) ein Studium der Literatur als beste Voraussetzung. Als erste ihrer Familie, die im Arbeitermilieu angesiedelt ist, schafft sie es an die Universität. Zum Studentenleben gehört neben dem Lernen auch das Vergnügen, was für Anne Folgen nach sich zieht. Als ihre Periode ausbleibt, bestätigt ihr Arzt Dr. Ravinsky (Fabrizio Rongione) den Verdacht, dass sie schwanger ist.
Anne ist überzeugt, ein Baby zu bekommen, würde ihren Traum jäh platzen lassen, und so fasst sie schnell den Entschluss, abzutreiben. Allerdings ist im Frankreich der frühen 1960er Jahre eine Abtreibung illegal. Ravinsky warnt sie eindringlich, dass wer auch immer ihr hilft, riskiert, im Gefängnis zu landen, was auch für Anne selbst gilt. Ihre Freundinnen Hélène (Luàna Bajrami) und Brigitte (Louise Orry-Diquéro) sind nicht bereit, sich ernsthaft mit diesem Tabuthema zu befassen.
Auch von ihrer Mutter (Sandrine Bonnaire) hat Anne in dieser Hinsicht keine Unterstützung zu erwarten, und selbst ihr Freund und Kommilitone Jean (Kacey Mottet Klein) kann keinen passenden Rat liefern, sondern versucht die scheinbare Gunst der Stunde zu nutzen, um sie zum Sex zu drängen, da nun ja kein Risiko bestünde, denn sie sei ja schon schwanger. Mit den Wochen, die seit der Zeugung dahingehen, spürt Anne, wie der Embryo in ihr heranwächst. Und je mehr in ihr die Verzweiflung wächst, desto drastischer werden die Maßnahmen, mit denen sie ihr Problem lösen will... Kritik:Das Werk feierte Premiere bei den Filmfestspielen in Venedig, wo es mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Annie Ernaux, die die Vorlage zum Film schrieb, wurde 2022 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Regie:Audrey Diwan Darsteller:Anamaria Vartolomei, Kacey Mottet Klein, Luàna Bajrami, Louise Orry-Diquéro, Pio Marmaï, Sandrine Bonnaire, Fabrizio Rongione Buch:Audrey Diwan, Marcia Romano, Annie Ernaux Produzenten:Edouard Weil, Alice Girard Musik:Evgueni Galperine, Sacha Galperine |