Inhalt:Das Presto aus Vivaldis "Die vier Jahreszeiten", von einem Kammerorchester in Reykjavik gespielt, gibt die Gewitter-Stimmung eines Spätsommers wieder, die im Ensemble herrscht und durch den leisen Applaus des spärlichen Publikums bestätigt wird. Auch der Optimismus der Leiterin Sigrídur Zoëga (Helga Braga Jónsdóttir) kann nicht über die prekäre Lage hinwegtäuschen, über mieses Medienecho, marode Bühnentechnik und unsichere städtische Förderung.
Als sie erfährt, dass der Vertrag mit der Kultur-Kommission ausläuft und keine Zuschüsse mehr fließen, verfällst sie zunächst in Depressionen. Doch die Nachricht, dass der berühmte Cellist Klemens Daníelsson (Hilmir Snær Guðnason), der mit seiner Welt-Tournee von New York bis Tokio gastiert und mit seiner Prominenz seinen eigenen Herrenduft vermarktet, wieder in seine Heimat Island zurückkehrt und dort nach einem Engagement Ausschau hält, weckt in ihr neue Hoffnung.
Tatsächlich kann sie ihn per Videokonferenz überreden, dem Streichorchester in Gamla Bíó beizutreten, nachdem sie erwähnt, dass sie einst für ihn einmal die Noten umgeblättert hat. Schon vor seiner Ankunft flirtet er, was das Zeug hält, und der ganze Klangkörper freut sich auf den prominenten Mitspieler, bis auf Kjaran (Guðjón Davíð Karlsson), denn es ist nur Platz für ein Cello. Klemens sorgt für weiteren Geldfluss, musikalische Inspiration der Kollegen und ein ausverkauftes Konzert.
Allerdings bestätigt sich schnell sein zweifelhafter Ruf, hemmungslos aufdringlich zu sein. Er begrapscht ungeniert alle Frauen, nicht nur innerhalb des des Sextetts, und sorgt damit für Eifersüchteleien zwischen den Musikern. Zum Heimkehr-Konzert des Starcellisten kommen die Honoratioren der Stadt, und sogar das Präsidentenpaar ist anwesend. Durch ein tragisches Unglück droht der Auftritt zu platzen, doch man einigt sich: "The Show must go on", und so kommt Kjaran doch noch zu einem unverhofften Einsatz... Kritik:Herrlich schräge Mixtur aus Beziehungsdrama und schwarzer Komödie mit Seitenhieben gegen Kulturbetrieb, -kritik und Sexismus. Gelegentliche Längen werden durch gekonnte Intermezzi klassischer und barocker Musik kaschiert, die in einem makabren Finale kulminieren. Regie:Sigurjón Kjartansson Darsteller:Hilmir Snær Guðnason, Helga Braga Jónsdóttir, Ilmur Kristjánsdóttir, Halldór Gylfason, Guðjón Davíð Karlsson, Vivian Ólafsdóttir, Hannes Óli Ágústsson, Sverrir Þór Sverrisson, Jón Gnarr, Eggert Þorleifsson Buch:Sigurjón Kjartansson Produzenten:Örn Marino Arnarson, Thorkell S. Hardarson Musik:Hallur Ingólfsson |