Inhalt:Oberösterreich Mitte des 18. Jahrhunderts: Agnes (Anja Plaschg) freut sich auf die Hochzeit mit dem Fischer Wolf (David Scheid). Doch kaum ist von Mutter und dem Bruder die Mitgift verteilt, die derbe Zeremonie mit selbst geflochtenem Kranz vorüber und die Braut über die Schwelle in die karge Steinkate des Ehemanns getragen, gelangt sie auf dem bitteren Boden der Realität an, angefangen mit ungewohnter Arbeit, die sie nun zu erledigen hat.
Ihre Schwiegermutter Gänglin (Maria Hofstätter) erweist sich als Drachen, die sie ständig herumkommandiert, an ihr nörgelt und auf Nachwuchs drängt. Ein Wunsch, dem Agnes gerne nachkommen würde, doch ihr frisch angetrauter Gatte behandelt sie zwar liebevoll, ist aber nicht in der Lage, die Ehe zu vollziehen und fühlt sich offenbar eher zum seinem besten, attraktiven Freund Lenz (Lorenz Tröbinger) hingezogen. So sieht Agnes immer weniger Hoffnung und ist zusehends niedergeschlagen.
Früher sagte man über notorisch depressive Menschen, dass sie im "Bad des Teufels" gefangen seien. Führte die Depression zum Todeswunsch, war für die fast ausschließlich katholisch sozialisierten Menschen Selbstmord keine Option, wurde diese doch nach Doktrin der Kurie mit ewiger Verdammnis bestraft. Doch gemäß den kirchlichen Geboten gab es einen Ausweg: Wer einen anderen tötete und die Tat vor der Hinrichtung beichtete, konnte nach der Absolution mit dem Einzug ins Himmelsreich rechnen.
Nachdem die mittelalterliche Therapie des örtlichen Kurpfuschers nicht gegen ihre Depression hilft, zieht Agnes die Konsequenzen aus dem Sermon ihres Pfarrers. Der lehnt eine christliche Beisetzung von Lenz ab, der sich der Scheune aufgehangen und somit einer Todsünde begangen hat, gönnt aber einer Kindsmörderin deren Seelenheil. So fasst Agnes einen Plan, um aus dem Leben zu scheiden, ohne in der Hölle zu landen, und hält Ausschau nach einem passenden Jungen, um ihn umzubringen... Kritik:Das Werk hatte Premiere bei der Berlinale, wo es im Wettbewerb um den Goldenen Bären und den Teddy stand und Kameramann Martin Gschlacht mit dem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet wurde. Beim Österreichischen Filmpreis gab es bei elf Nominierungen acht der begehrten Wendeltreppen. Regie:Veronika Franz, Severin Fiala Darsteller:Anja Plaschg, David Scheid, Maria Hofstätter, Natalija Baranova, Camilla Schilia, Lorenz Tröbinger, Claudia Martini, Agnes Lampl, Lukas Walcher, Elias Schützenhofer, Reinhold Felsinger Buch:Veronika Franz, Severin Fiala Produzenten:Ulrich Seidl Musik:Anja Plaschg, Soap&Skin |