Inhalt:Auf einem Videoband sieht man einen kleinen Jungen, der im Sailor-Moon-Schulmädchen-Kostüm singt und tanzt. Das Homevideo ist eine alte Aufnahme von Parvis (Benny Radjaipour), Sohn persischer Immigranten, die seinerzeit vor der "Islamischen Revolution" aus dem Iran geflohen sind. Sie akzeptieren, dass er schwul ist und seine eigene kulturelle Identität in Deutschland sucht, was ihm nicht zuletzt durch seine Lebensart, sein Outfit und blondierte Haare ganz gut gelingt. Seine Eltern sind schon ziemlich assimiliert, und er wohnt immer noch in deren Haus in Hildesheim.
Dennoch begegnet er dem alltägliche Rassismus, etwa bei einem seiner über die schwule Plattform Grindr zustande gekommenen Dates. Nachdem man Parvis beim Ladendiebstahl erwischt, wird er zu 120 Sozialstunden verdonnert, die er in einer eine ehemalige Schule ableisten soll, die zum Wohnprojekt umfunktioniert wurde. Dort soll er als Übersetzer für Flüchtlinge fungieren, zu denen auch das Geschwisterpaar Banafshe (Banafshe Hourmazdi) und Amon (Eidin Jalali) gehört, die ebenfalls aus dem Iran kommen. Er erkennt, dass sie es ungleich schwerer haben als der in einer saturierten Familie angekommene Parvis.
Er freundet sich mit dem Mädchen an und kommt ihrem jüngeren Bruder Amon näher, er eine Beziehung aber zunächst scheut, um in der Community der meist konservativen Immigranten nicht stigmatisiert zu werden. Für ihn und seine Schwester ist es ohnehin ungewiss, ob sie hier als Asylanten anerkannt werden. Nach einer Ablehnung des Antrags droht die Abschiebung, doch die Demütigung wird nicht geringer, als der Deutsche Jan (Jürgen Vogel) ihr zum Schutz dagegen die Heirat anbietet... Kritik:Das Werk wurde mit dem Nachwuchspreis First-Steps-Award für den besten Spielfilm ausgezeichnet und erhielt auf der Berlinale den Teddy sowie den Readers Award von queer.de. Regie:Faraz Shariat Darsteller:Benjamin Radjaipour, Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, Maryam Zaree, Jürgen Vogel, Knut Berger, Paul Lux, Niels Bormann, Hadi Khanjanpour, Katarina Gaub, Sevil Mokhtare, Vanessa Loibl, Armin Warhedi Buch:Faraz Shariat, Paulina Lorenz Produzenten:Paulina Lorenz, Faraz Shariat Musik:Jakob Hüffell, Säye Skye, Jan Günther |