Inhalt:Nachdem die 1902 geborene Leni Riefenstahl ihre Karriere als Tänzerin wegen einer Knieverletzung abbrechen musste, schlug sie einen Weg als Schauspielerin ein. Dabei interessierte sie sich besonders für die Technik rund um die Kamera und drehte bald ihre eigenen Filme. Gleich der erste "Das blaue Licht" beeindruckte Adolf Hitler derart, dass er Riefenstahl nach seiner Machtergreifung mit dem Dreh von Propagandafilmen über die Reichsparteitage der NSDAP beauftragte.
Mit den dabei entstandenen Werken demonstrierte sie ihr herausragendes Talent, faszinierende Bilder perfekter Ästhetik zu erzeugen. Ihre dabei eingesetzten technischen und stilistischen Mittel setzten Maßstäbe weit über das Genre hinaus, und mit ihren darauffolgend gedrehten Olympiafilmen wurde Leni Riefenstahl eine Pionierin der Sportberichterstattung. Doch die Verantwortung, die mit der Macht ihrer Bilder einhergeht, lehnte sie Zeit ihres Lebens ab.
Für diesen Dokufilm übernimmt Sandra Maischberger die Produktion, nachdem sie zu Riefenstahls 100stem Geburtstag ein Interview geführt hatte, mit dem sie nicht zufrieden war. Das Material stammt aus den 700 Kisten füllenden Nachlass der Protagonistin, das nach deren Tod und dem ihres Lebensgefährten in den Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergegangen war. Im Schwerpunkt steht das Verhältnis Riefenstahls zum Nationalsozialismus und der Anteil ihrer Schuld daran, den sie immer geleugnet hatte.
Doch ihr Standpunkt, bloß ahnungslose, von ihrer Arbeit besessene Mitläuferin zu sein, wird hier durch zahlreiche Dokumente widerlegt. So wird aus Goebbels Tagebüchern zitiert, nach dem die Riefenstahl bei ihm und Hitler ein- und ausging wie gute Bekannte, was sie entrüstet zurückweist. Auch ein Ausschnitt der WDR-Talkshow "Je später der Abend" von 1976 mit Moderator Hansjürgen Rosenbauer ist zu sehen, wo die derselben Generation entstammende Gewerkschafterin Elfriede Kretschmer deutlich macht, das Riefenstahl die Verbrechen der Nazis hätten bewusst sein müssen. Kritik:Das Werk hatte Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig, wo es mit dem Preis Cinema & Arts ausgezeichnet wurde. Regie:Andres Veiel Darsteller:Leni Riefenstahl Buch:Andres Veiel Produzenten:Sandra Maischberger Musik:Freya Arde |